Ausflug zur Liechtensteinklamm in St. Johann im Pongau

Erfahrungsbericht über die Schlucht mit dem Wasserfall

Die Liechtensteinklamm wirbt damit, dass sie eines der schönsten Naturschauspiele im Salzburger Land ist. Nach den Renovierungsarbeiten hat sie neu geöffnet. Wir haben uns angesehen, wieviel sich verändert hat und ob sich der Ausflug auszahlt!

Das letzte Mal waren wir als Kinder in der Klamm und können uns dementsprechend wenig daran erinnern. Nachdem wir im Wirtshaus vor der Klamm fürs Wasser zum Kaffee bezahlen mussten kam dann erst der richtige Schock! So viel Eisen, so wenig Sicht… Lest mehr ob es sich trotzdem noch gelohnt hat:

Sicherheit geht vor

Natürlich geht Sicherheit vor, aber dann mach ich doch lieber einen anderen Ausflug. Oder? …

Anreise

Die Liechtensteinklamm befindet sich in St. Johann im Pongau und ist eines der Top Ausflugsziele in der Umgebung! Mit dem Auto erreicht man die Klamm in ca. 30 min. Man benutzt die Autobahnauffahrt in Niedernfritz Richtung Salzburg, danach die Ausfahrt Knoten Pongau, den Schildern folgen bis St. Johann. Ab der Ausfahrt St. Johann Süd ist die Liechtensteinklamm bereits gut ausgeschildert und leicht zu finden. Ich empfehle in der Hauptsaison unbedingt ganz früh zu starten oder erst am späten Nachmittag. Zur Mittagszeit ist sehr viel los. Und sind wir uns ehrlich – bei so einem beeindruckenden Naturschauspiel will man doch etwas Ruhe genießen können.

Vom letzten Parkplatz aus sind es ca. 400 Meter bis zur Kassa. Hin- und retour benötigt man 1,5 – 2 Stunden. Die Runde ist nicht geeignet für Rollstuhlfahrer:innen oder Kinderwägen.

Renovierungsarbeiten

Ganze 3 Jahre war die Liechtensteinklamm gesperrt nachdem ein Felssturz Teile der Klamm zerstört hat. Für Besucher musste wieder alles sicher gemacht werden. Deswegen sag ich es euch gleich: Lasst euch nicht von den ersten 100 Meter täuschen. Macht es nicht wie wir, haha. Wir sind uns vorgekommen als wären wir in einem Vogelkäfig. Links, rechts, oben und unten waren wir umgeben von Eisenvorhängen. Doch wie so oft sollte man sich nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen. Danach wurden wir wahrlich überrascht!

Vorurteil

Zum Glück beschränkte sich der Metallvorhang auf die gefährliche Stelle gleich zu Beginn der Klamm.

Des weiteren wurden 3 neue Tunnel in den Fels geschlagen, um es für die Besucher noch sicherer zu machen. Auch wenn man in dem Tunnel nichts vom Wasser sieht ist es trotzdem sehr spannend. Es sind auch einige Fenster in den Galerien, wo man direkt auf das Wasser hinunterschauen kann.

Tunnel durch den Stein

Ab ins finstere Loch. (Keine Sorge, es war immer beleuchtet!)

Helixtreppe

Die Helixtreppe wurde gemacht um die gefährliche Stelle, an der der Erdrutsch geschah, zu umgehen. In drei großen Kurven schlängelt sich die Treppe nach unten. Ich würde die neue Stiege nicht unbedingt als neues Highlight bezeichnen, aber es ist definitiv ein Hingucker. Schwindelfrei sollte man dabei auch sein, immerhin wackelt die Treppe bei jedem Schritt.

ein Highlight

Sieht man nicht alle Tage, die Helix Treppe hinunter in die Schlucht.

Ausflugsziel für die ganze Familie

Mit über 400 Stufen sollten die Kinder schon alleine laufen können oder fitte Eltern haben die gerne Mal ein extra Work-Out machen. ;) Aber dafür wird man mehr als belohnt! Bis zu 300 Meter ragen die moosgrünen Felsen in den Himmel, der von der Schlucht aus teils nur mehr als dünner Streifen sichtbar ist. Das ständige Wasserrauschen, die feuchte Luft und das Licht- und Schattenspiel in der Tiefe und Enge der Klamm lassen eine fast geisterhafte Atmosphäre entstehen.

Über 400 Stufen

Stufen, Stufen, Stufen, … Nächsten Tag spürt man seine Oberschenkel ;)

tosende Wassermassen

Das Wasser hat so viel Kraft, da können auch die Bäume nicht dagegen halten.

Wenn die Sonne in die enge Schlucht hereinfällt und den feinen, staubartigen Sprühregen des Schleierfalls trifft, so schillern die Wassertröpfchen in allen Farben des Regenbogens.

enge Schluchten und steile Felswände

Die Brücke führt von einer Seite zur Anderen.

Über Jahrtausende hinweg haben sich die tosenden Wasserfälle und die reißenden Wassermassen in den Berg geschnitten und eine tiefe Schlucht entstehen lassen. Bereits 1875 faszinierte dieses Naturwunder die Menschen so sehr, dass die Klamm durch eine Spende von Fürst Liechtenstein (daher der Name Liechtensteinklamm) für die breite Öffentlichkeit mit Brücken und Stegen zugänglich gemacht wurde. Seitdem pilgerten rund 10 Millionen Menschen aus der ganzen Welt zur Liechtensteinklamm.

Wasserenergie

Tief unterm Felsen schlängelt sich der Weg entlang der Großaler Arche.

Wasserfall

Am Ende der Klamm erblickt man einen wunderschönen Wasserfall, der ca. 50 Meter in die Tiefe stürzt. Dort befinden sich einige Sitzbänke und man kann sich etwas ausruhen und das Ambiente genießen, bevor es auf dem selben Weg zurückgeht. Auch der Weg zurück ist noch einmal sehr schön, da man zwar den gleichen Weg hat, aber der Blickwinkel doch ganz anders ist.

Brücke beim Wasserfall

Bereits von Weiten spürt man die kleinen Tröpfchen, mit solch einer Wucht stürzt sich das Wasser den Fels hinunter.

Liechtensteinklamm für Verliebte

50 Meter freier Fall

Ausrüstung

Die Wege, Brücken und Stege sind bei jeder Witterung völlig ungefährlich zu begehen. Einfache Wanderausrüstung mit festem Schuhwerk ist ausreichend für den Besuch der Klamm. Je nach Jahreszeit empfehle ich wärmere Kleidung bzw. Regenausrüstung. In der Klamm ist es sehr feucht und es spritzt von allen Richtungen. Wenn jemand empfindlich ist am besten Regenjacke anziehen.

Ganz nah am Wasser und trotzdem sicher

Das Wasser kommt von oben, unten und seitlich! Wärmere Kleidung und evtl. eine Regenjacke anziehen.

Einkehr

Am Eingang der Klamm befinden sich 2 Gasthäuser. Dort kann man sich dann ein kühles Eis gönnen.

Liechtensteinklamm bei Nacht

Manchmal veranstaltet die Liechtensteinklamm lange Nächte, fragt dafür einfach an der Rezeption im Berghotel Lämmerhof nach. Für andere Informationen, Preise oder Sonstiges fragt gerne bei uns an der Rezeption nach!

Auch Sehenswert: Die Lammerklamm bei Scheffau am Tennengebirge

Fazit: Ein Auslug lohnt sich auf alle Fälle! Nur nicht durch den ersten Eindruck täuschen lassen und gleich morgens starten. Egal ob mit oder ohne Kinder, wer das Element Wasser mag wird die Liechtensteinklamm lieben!

Über Theresa Thaler

Als Yoga-Lehrerin habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Außerdem habe ich eine Leidenschaft für alte Handwerkskunst wie Brotbacken und regionale und saisonale Küche. Als Pädagogin und Langlauflehrerin habe ich zudem ein großes Herz für Kinder.

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